2009

Deutschland, Trebendorf - Grüne Mitte

 

 

 

Die sächsische Gemeinde Trebendorf liegt am südlichen Rand des Tagebaus Nochten. Seit 2008 werden am Tagebau Nochten Umsiedlungen von 270 Bewohnern der Gemeinden Trebendorf und Schleife durchgeführt. Im Rahmen dieser Umsiedlungen ist in Trebendorf das Haus der Vereine entstanden.

In dem Gutachterverfahren lag die Aufgabe darin einen Ortsmittelpunkt für die Gemeinde Trebendorf zu entwickeln. Hierfür entstand ein Gebäudekomplex mit Sportplätzen und einer Kindertagesstätte, die den Raum eines Ortsmittelpunktes mit kulturellem, sozialen und sportlichen Inhalten füllt.

 

 

Zwei Häuser mit Satteldach bilden in Anlehnung an die ortstypische Bauweise die Räume für das Haus der Vereine mit Mehrzweckhalle. Die Gebäude sind als autarke Einheiten konzipiert und werden im Erdgeschoß durch ein gemeinsames Foyer verbunden.

In eine leichte Hanglage schiebt sich die Mehrzweckhalle um ein Geschoss hinein. Damit wird die Höhe der Halle in der Wirkung nach außen reduziert und ermöglicht einen sensiblen Umgang mit der benachbarten Bebauung. Beide Gebäude erhalten ein Fassadenbild aus Vormauerklinkersteine und zum Teil großflächige Verglasungen.

 

 

Eine intensive Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurde durch Workshops gefördert. Bei öffentlichen Diskussionsrunden in der Gemeinde wurde unterstützend zwischen verschiedenen Auffassungen und neuen Ideen vermittelt.

2008

Frankreich, Beaucaire - Neues Stadtquartier am Kanal

 

 

 

Der Stadtraum von Beaucaire zeigt Defizite und Probleme im Umgang mit nachhaltigem Städtebau auf. Die gegebene Situation des historischen Stadtkerns, der durch seine engen Straßenzüge und durch provinzialische Stadthäuser geprägt ist, wurde durch Dezentralisierung und Einwohnerabwanderung entkräftet. Die heutigen Bauaktivitäten verlagern sich in die westlichen Randgebiete der Stadt, welche durch Einfamilienhaussiedlungen und gewerbliche Baukörper geprägt sind. Um den Stadtkern ziehen sich undefinierte Zwischenräume, die brach liegen; Nachbarschaften ohne gemeinschaftlichen Charakter;  und Verkehrsadern die nur dem Durchgangsverkehr dienen, sind das Ergebnis.

 

 

Das Areal des ehemaligen Verladebahnhofes befindet sich ca. zehn Gehminuten vom historischen Stadtzentrum entfernt. Im Norden wird das Areal durch die Route de St. Gilles und im Süden durch den Kanal du Rhône á Sète begrenzt. Das prägende Bild der im Norden verlaufenden Route de St. Gilles bildet eine Mauer mit begleitenden Platanen, die den ehemaligen Verladebahnhof vom Straßenraum abgrenzen.

Mitte des 20. Jahrhunderts verlor der Güterbahnhof seine wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt. Heute wird nur noch das ehemalige Verwaltungsgebäude zum Teil als Wohngebäude genutzt. Die davor liegende offene Fachwerkhalle wird im Zuge der Neubebauung abgebaut und auf dem Champ de Foire wieder aufgebaut. Hier dient sie dem wöchentlichen Flohmarkt als räumlichen Bezugspunkt. Die am Ende des Baugebietes liegende Lagerhalle ist ohne Nutzung und nicht erhaltenswert.

 

 

Ziel ist es dem Trend der Zersiedelung der Stadt entgegen zu wirken. Das neue Stadtquartier soll nicht den monotonen Siedlungsstrukturen der am Stadtrand entstehenden Peripherien folgen. Viel mehr sollen unterschiedliche Nutzergruppen angesprochen werden. Dies wird durch individuelle Wohnungstypologien, sowie einem Mix von städtischen Strukturen erreicht.

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© Jens Peter